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Zu schnelle Trainerentlassungen
Ex-Schalke-Coach Baum kritisiert Bundesliga-Klubs

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Zu schnelle Trainerentlassungen: Ex-Schalke-Coach Baum kritisiert Bundesliga-Klubs
Foto: dpa

Der frühere Schalke-Trainer Manuel Baum hat im Rahmen des Spielmacher-Kongresses die Vereine wegen für ihn zu schneller Trainerentlassungen kritisiert.

Nur einen Tag nach der Entlassung von Frank Kramer als Trainer des FC Schalke 04 meldete sich Manuel Baum zu Wort. Wenngleich nicht im unmittelbar gleichem Zusammenhang. Der frühere Bundesligacoach hat die Vielzahl an Trainerentlassungen im deutschen Fußball kritisiert. „In Deutschland haben wir mittlerweile eine Halbwertszeit von elf Monaten“, sagte der 43-Jährige dem Sport-Informations-Dienst im Rahmen des Spielmacher-Kongresses in Köln. „Leider kannst du als Trainer fast nur kurzfristig denken.“

Es würde spannend, wenn sich die Vereine mehr mit „strategischen Themen“ beschäftigen würde. Der „Trainerlebenszyklus“, so Baum, werde jedoch zunehmend kürzer: „Wenn du nach fünf Jahren, abgesehen von den Top-Trainern, vielleicht nicht mehr so gefragt bist, was machst du denn dann?“

Baum selbst war 2020 als Nachfolger von David Wagner zum FC Schalke 04 gegangen. Nach nur drei Monaten und ausbleibenden Erfolgen wurde er wieder entlassen. Für ihn kam Christian Gross, der sich ebenfalls nicht lange halten sollte. Die Königsblauen stiegen am Saisonende sang- und klanglos ab. Zuvor war er von 2016 bis 2019 für den FC Augsburg tätig.

Eine Rückkehr auf die Trainerbank kann er sich dennoch vorstellen. „Natürlich ist die Bundesliga hochspannend“, sagte Baum: „Aber als Trainer musst du dir auch nebenbei ein zweites Standbein aufbauen, um in schwierigen Situationen authentisch entscheiden zu können.“ Nur so sei sichergestellt, keine „Entscheidungen zu treffen, hinter denen man nicht steht, nur um einen Job zu behalten“.

Für seinen Ex-Klub aus Gelsenkirchen erwartet Baum auch nach der Entlassung von Frank Kramer eine schwierige Saison. „Man muss realistisch sein. Der Kader ist nicht von Haus aus so zusammengestellt, dass das automatisch passiert“, sagte er mit Blick auf das Schalker Saisonziel Klassenerhalt: „Mehr gibt der Kader nicht her.“

Schalke hatte sich am Mittwochmorgen von Frank Kramer getrennt. Nachdem direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga hatte er das Amt des Chefcoaches übernommen. Auch er hielt sich nur etwas mehr als drei Monate im Amt.

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